Nymphenburg Schlosspark Kultur

Dieses umfassende Kunst- und Kulturprojekt zum Schlosspark Nymphenburg, als zentralen Ausgangspunkt, das allen offensteht, sich auch aktiv daran zu beteiligen, zeigte seine ersten Ansätze um das Jahr 2003. Eine zunehmend kritische Haltung bei Besuchern des Nymphenburger Schlossparks und Anwohnern, gegenüber des gartenhistorischen Ansatzes – und vor allem dessen Umsetzung – während der vorangegangenen Jahre, die ich teilte, gab mir damals den Anstoß, zur Gründung der „Schlosspark-Initiative“ einzuladen. Durch das darauffolgende Engagement, hauptsächlich für die Bewahrung des alten Baumbestandes dort, zu dem auch das Sammeln von mehr als dreitausend Unterschriften gehörte, erreichten wir als Gruppe schon nach Kurzer Zeit, dass uns der damalige Bayerische Finanzminister, Dr. Kurt Faltlhauser, eine „Vergleichsfläche zur alternativen Bewirtschaftung“ im Nymphenburger Schlosspark zugesprochen hatte: bisher ein völliges Novum.

Angeregt durch dieses Engagement und aus der besonderen Inspiration dieses Gartens heraus, kristallisierte sich schrittweise die Idee zur Gründung und beständigen Weiterentwicklung des Nymphenspiegel- Kulturprojekts, das bereits ab 2005 mit seinen ersten Angeboten an die Öffentlichkeit trat.

 

Zu Jahrbuch und Gesamtkunstwerk

Im Zentrum des Gesamtkunstwerks Nymphenspiegel stand von Anfang an – bis zur Herausgabe dessen vierten Bandes – das gleichnamige Jahrbuch zum Nymphenburger Schlosspark, das im Frühling 2006 mit seinem 1. Band erschienen war. Diese Hommage an den Park von Schloss Nymphenburg spiegelt jenen stetig neu, mit jeden weiteren Band, durch Beiträge wechselnder AutorInnen, die ihn künstlerisch und fachlich reflektieren und dabei zugleich auch ihre ganz persönliche Beziehung zu ihm zum Ausdruck bringen.

Im Zuge dessen zeichnet dieser Buch-Garten ein dichtes, vielfältiges und lebendiges Bild von Wesen, Gegenwart und Geschichte des Schlossparks Nymphenburg – in Form eines literarisch-gärtnerischen Tryptichon´, das in die Kapitel „Lyrik“, „Prosa“ und „Fachbeiträge (meist gartenhistorischer Art)“ gegliedert ist und zahlreiche Bilder enthält.

Zu den künstlerischen Absichten

Durch dieses Projekt wird mit den Mitteln der Poesie, in Literatur und Fotographie, die Poesie des Schlossparks Nymphenburg immer wieder neu thematisiert und in den Vordergrund gerückt. Das kommt in gewisser Weise auch dem Schutz dieses Gartens zu Gute und stellt ein nie endendes kreatives Abenteuer für alle Beteiligten dar, das dazu führt, den Nymphenburger schlosspark über die unbegrenzten Möglchkeiten der Kunst immer wieder neu zu entdecken.

So trägt das Nymphenspiegel-Kulturprojekt auch ein wenig dazu bei, der Poesie insgesamt wieder mehr Raum und vielleicht auch Zeit (die zu ihrer Entfaltung erforderliche Langsamkeit) in unserem alltäglichen Leben zu geben, indem es dazu anregt, die Natur, das zweckfreie und musevolle Flanieren darin für sich (wieder neu) zu entdecken (sowie das dort schlummernde schöpferische Potential) und dabei vielleicht auch sich selbst, durch schreibendes Reflektieren.

Darüber hinaus möchte der Nymphenspiegel zu einem gemeinschaftlichen und kreativen Prozess anregen, der durch alle Gesellschafts-Schichten und Generationen geht und diese dabei anhand einer Palette künstlerischer Themen, die sich auf den Schlosspark fokussieren, verbindet.

Ab Band IV des Nymphenspiegels beginnt diese Buchreihe jedoch auch andere, dem Nymphenburger Schloßpark wesensverwandte Orte thematisch einzubeziehen. Mit Band VI verändern sich Reihe und Projekt noch weiter, indem sie sich von da an vorrangig der Isar und den Themen des Flusses zuwendet. Mehr dazu unter www.die-neue-isar.com.

Dennoch bleibt auch künftig ein zentrales Kapitel in jedem neue erscheinenden Band bestehen, das diese unendliche Geschichte der künstlerischen Reflexion des Nymphenburger Schlossparks fortführt. Ergänzt wird dieses Vorhaben durch das Engagement für eine direkte und qualifizierte Bürgerbeteiligung bei allen gärtnerischen Maßnahmen. Mehr darüber im Nymphenburg-Blog des Nymphenspiegel Kulturforums unter dem Link: www.nymphenspiegel.de/nymphenspiegel-baende/nymphenburg-blog-schlosspark-wuerm. Ein Modell, das durchaus Vorbildwirkung hat für andere Bereiche, auch innerhalb des Nymphenspiegels, aus welchem heraus es 2010 zur Gründung des Forum neue Isar kam. Mehr darüber unter www.die-neue-isar.com.

Ralf Sartori / Nymphenspiegel Redaktion & Kulturforum München

 

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